Die Verwendung von Gänseblümchenblüten in der Volksheilkunde

Gänseblümchen

Spätestens seit der Ernennung zur Heilpflanze 2017 hat jeder eine entfernte Ahnung davon, dass Gänseblümchenblüten auch medizinisch genutzt werden können. Doch welches Potenzial haben sie genau?

Die Gänseblümchen-Hochsaison steht an. Nachdem wir uns letztes Jahr zu dieser Zeit eingehend mit der Herstellung von Gänseblümchenkosmetik beschäftigt haben und Lippenbalsam, Wundcreme und Tagescreme herstellten, möchten wir heute auf die Heilwirkung des Krautes eingehen. Diese ist von der Schulmedizin zwar nicht anerkannt, hat es aber laut Überlieferung richtig in sich.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Gänseblümchenblüten wirken laut Volksheilkunde einerseits innerlich bei Atemwegsinfektionen und andererseits äußerlich bei Hauterkrankungen wie zum Beispiel der Akne. Dies erscheint im ersten Moment nicht gerade glaubwürdig. Wie kann eine Pflanze bei zwei so unterschiedlichen Systemen einen Effekt zeigen? Ein Blick in die Wirkstoffgruppenkomposition erklärt einiges. Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide sind im Gänseblümchen enthalten.

Wie wir bereits vom Veilchen und von der Schlüsselblume kennen, sind Saponine seifenartige Stoffe, die Schleim lösen und damit das Abhusten erleichtern. Das ist eine Wirkung, die bei Atemwegsinfektionen zu Nütz gemacht werden kann.

Gerbstoffe binden an Bestandteile der Haut und Schleimhaut. Auf diese Weise wirken sie entzündungshemmend, schützend vor äußeren Einflüssen wie Keimen oder Giften und reizmildernd.

Die anderen Inhaltsstoffe runden die Wirkung der Gänseblümchen ab. Es kommt zusätzlich zu einer beschleunigten Wundheilung. Man vermutet, dass dafür die Flavonoide verantwortlich sind.

Die Wirkung der Gänseblümchenblüten ist also über ihre Inhaltsstoffe erklärbar, dennoch ist sie wissenschaftlich nicht anerkannt. Dies liegt daran, dass es keine guten klinischen Studien (Studien an Menschen) gibt, die die Wirksamkeit von Gänseblümchen gegen Placebo testen. Bei besonders häufig vorkommenden Pflanzen ist das Interesse der Pharma leider zu klein, für Studien zu bezahlen. Eine Pflanze zu vermarkten, die an jeder Ecke wächst, ist nun mal schwieriger, als eine, die in der Natur kaum anzutreffen ist.

Verwendung von Gänseblümchenblüten

Eine gute Kinder- und natürlich auch Erwachsenenhustenteemischung besteht aus einem Drittel Gänseblümchen, einem Drittel Schlüsselblumen (mit Kelch!!) und einem Drittel Veilchenkraut. Um die Blüten für diesen Tee zu sammeln, zieht man am besten Anfang April los, da öffnet sich nämlich ein kleines Zeitfenster, in dem alle drei Pflanzen zu finden sind. Für die Aufbewahrung ist es notwendig, dass die Blüten getrocknet werden. Legt sie dafür auf Zeitungspapier aus und trocknet an einem warmen, aber nicht sonnenbeschienenen Platz. Nach zwei, drei Tagen sind die Blüten bereit in ein luftdichtes Gefäß abgefüllt zu werden.

Mit Gänseblümchenkaltauszug kann man ein Waschwasser herstellen, welches man bei Akne, Furunkeln und Exanthemen anwendet. Die Herstellung ist ganz einfach. Man gibt eine Handvoll Blüten in einen zunächst warmen Liter Wasser und lässt das Ganze über Nacht stehen. Am nächsten Morgen kann man das Extrakt dann an den betroffenen Stellen mit einem Waschlappen auftragen.

Auch in der Küche kann man mit dem Alleskönner hantieren. In Salaten oder als essbare Tellerdeko setzt man tolle Akzente vor allem mit den Blüten, aber auch mit den Blättern.

In diesem Sinne, gutes Sammeln, Genesen und Schlemmen!

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