Der Löwenzahn und seine Verwendung in der Küche und als Heilmittel

Löwenzahn

Im April blüht der Löwenzahn auf und unsere Wiesen erstrahlen wieder in sattem Gelb. Heute erfahrt ihr, wie man die berühmte Frühjahrsblume medizinisch und kulinarisch nutzen kann.

Löwenzahn ist eine bedeutende Bitterstoffpflanze, welche selbst in der modernen, wissenschaftlich geprüften Pflanzenheilkunde hohes Ansehen genießt. Verwendet wird sie vor allem bei Problemen der Verdauung und zur Durchführung von Frühjahrskuren. Weniger bekannt ist der mögliche Einsatz von Löwenzahn in Cremes gegen Hautunreinheiten. 

Wir werden uns heute die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Löwenzahn genau anschauen und dabei auf die verantwortlichen Wirkstoffe eingehen. Auch auf seinen Wert in der Wildkräuterküche wird nicht vergessen.

Löwenzahnblüten

Inhaltsstoffe von Löwenzahn und sein Einsatz zur Frühjahrskur

Löwenzahn ist das Frühjahrskurkraut schlechthin. Während seine Blätter durch stark harntreibende Stoffe die Entwässerung und damit Entgiftung über die Nieren stimulieren, sorgen die bitterstoffreichen Wurzeln für die Entgiftung der Leber. 

Bitterstoffe stimulieren unter anderem die Sekretion aller Verdauungssäfte (inklusive Galle), reduzieren den Appetit auf Süßes und begünstigen die Ausschwemmung von Säuren aus tieferen Gewebeschichten. Wer die Wirkung der Bitterstoffe und damit der Löwenzahnwurzel tiefer verstehen möchte, kann hier mehr dazu erfahren. 

Eine Bitterstoffkur erfolgt meist mit Teegetränken. Drei bis viermal am Tag wird ein Tee aus ca. 5 Gramm Löwenzahnwurzel mit -kraut getrunken. Eine wirkstoffschonendere Alternative wäre der Kaltauszug. Dafür 20 Gramm Droge (also Löwenzahnwurzel mit -kraut) über Nacht in einem Liter warmen Wasser extrahieren. Den Kaltauszug am nächsten Tag über den Tag verteilt trinken. 

Eine Löwenzahnkur führt man für gewöhnlich für 4 bis 6 Wochen durch. Neben dem Tee bzw. Kaltauszug muss noch mindestens 2 Liter Wasser pro Tag getrunken werden. 

Gründe für eine Kur können sein: Müdigkeit, Akne, Rheuma, Entsäuerung, Magen-Darm-Probleme, Krebs…

Löwenzahn zum Verdauen und Abnehmen

Neben seiner Eignung als Kurkraut kann Löwenzahn auch bei akut vorliegenden Beschwerden eingesetzt werden. 

Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe hilft ein Tee oder eine Tinktur aus Löwenzahnwurzel mit -kraut bei Verdauungsstörungen aller Art. Soll der Appetit gesteigert werden, trinkt man vor dem Essen eine Tasse Tee oder nimmt einige Tropfen Tinktur ein. Kommt es nach einem Mahl zu Oberbauchschmerzen, Gasbildung oder Krämpfen, nimmt man Tropfen oder Tee nach dem Essen ein. 

Löwenzahnzubereitungen sollen aufgrund ihres hohen Bitterstoffanteils auch die Lust auf Süßes reduzieren und damit beim Abnehmen helfen. 

Löwenzahn in der Kosmetik - Rezept für eine hautbildverfeinernde Tagescreme

Löwenzahnblüten

Löwenzahn hat eine leicht entzündungshemmende Wirkung, welche ihn für die hautbildverfeinernde Kosmetik interessant macht. Die Wirkung kommt vermutlich durch das enthaltene Faradiol zustande. Faradiole sind fettlösliche Terpenalkohole. Sie sind auch in der Ringelblume zu finden.  

Um die entzündungshemmenden Stoffe aus der Pflanze zu lösen, stellt man zunächst einen öligen Auszug aus den Löwenzahnblüten her. Am besten verwendet man dafür ein kleines Schraubglas, füllt es mit den vom Grün befreiten Blüten und bedeckt diese mit einem hochwertigen, kaltgepressten Bio-Öl (Arganöl hat zusätzliche kosmetische Eigenschaften, aber auch Olivenöl oder Jojobaöl kann genutzt werden).

Wie bereits bei Naturkosmetik mit Gänseblümchen beschrieben, wird dann das Schraubglaus auf einen Dampfeinsatz oder Sieb in einen Topf mit köchelndem Wasser gestellt. Für vier Stunden wird nun im Wasserdampf extrahiert.

Schonender für die Inhaltsstoffe des Öls und der Löwenzahnblüten ist der Kaltauszug. Dafür werden die Blüten für drei Tage getrocknet, dann in einem Schraubglas mit Öl übergossen und für zehn Tage stehen gelassen. Ein tägliches, mehrmaliges Schütteln des Schraubglases durchmischt das Extrakt und erleichtert die Wirkstoffextraktion im Kaltauszug. Wichtig ist hier, dass die Blüten immer ganz mit Öl überdeckt sind und ein ausgekochtes, trockenes Schraubglas verwendet wird. Leider kann es sonst leicht zu Schimmelbildung kommen.

Nun könnt ihr mit dem Löwenzahnöl genauso wie mit dem Gänseblümchenöl bei Naturkosmetik mit Gänseblümchen eine Tagescreme herstellen. Falls ihr eine Gänseblümchen-Löwenzahn-Ringelblumen-Tagescreme haben wollt, steht dem Mischen der Öle nichts im Wege.

Die Ernte von Löwenzahn

Die Erntezeit des Löwenzahns ist März, April und Mai. In einigen Büchern ist angegeben, dass vor der Blüte geerntet werden soll, in anderen während der Blüte. Da kann sich also jeder selber aussuchen, wie es ihm/ihr besser passt. 

Sicherer ist auf jeden Fall die Ernte in der Blütezeit. Dann sollte der Löwenzahn nämlich für alle eindeutig identifizierbar sein. 

Wir empfehlen Anfang April als Erntezeit. Das wäre ganz kurz vor der Blüte.

Die Löwenzahnwurzel

Die Löwenzahnwurzel kann man zur Teebereitung, als Wurzelgemüse oder als Kaffeeersatz verwenden. 

Mit dem kostbaren Gut zuhause angekommen, werden die Wurzeln zunächst gewaschen und in Scheiben geschnitten. So können sie später besser getrocknet oder weiterverarbeitet werden.

Sie schmeckt frisch, angebraten als Wurzelgemüse oder paniert. 

Um Kaffee aus Löwenzahnwurzel herzustellen, nimmt man die getrockneten Wurzelstücke und röstet sie mit Zucker kurz in der Pfanne an. Dann werden sie gemahlen und zum Kaffee verkocht. Der Kaffeeersatz schmeckt echt lecker.

Löwenzahn in der Küche verwenden und ein Rezept für LÖWENZAHN-SIRUP

Löwenzahnsirup

Den Löwenzahn kann man auch in der Küche verwenden. Von der Verwendung der Wurzeln haben wir ja bereits weiter oben gesprochen.

Die Löwenzahnblätter werden gern in den Salat, die Suppe, den Spinat oder in den grünen Smoothy gegeben. Da muss man das Bittere aber schon mögen. Wer es lieber mild hat, verwendet die jungen Blätter oder blanchiert vor der Verwendung kurz.

Die Blüten kann man zu Gelee, Sirup oder Tee verarbeiten. Auch als essbare Deko am Tellerrand oder in Kräuterbuttern machen sie sich gut. 

Wir möchten euch heute ein Löwenzahnsiruprezept vorstellen.

Für einen Liter braucht ihr:

  • 2 Handvoll (aufgehäuft) einzelne Löwenzahnblüten (alles Grün muss weggezupft werden)
  • 2 Bio-Zitronen in Scheiben geschnitten
  • 800 Gramm Zucker
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Esslöffel Zitronensäure

Alle Zutaten außer die Zitronensäure zusammen erhitzen und kochen lassen, bis der Sirup etwas eindickt. Dann abkühlen lassen. Wenn der Sirup kalt ist, die Zitronensäure dazugeben. Den Sirup mit einem Tuch bedecken und nach 3 Tagen in eine ausgekochte Sirupflasche füllen.

Wir wünschen gutes Gelingen!!

♥Oktokussi ♥

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