Scharbockskraut ist zusammen mit dem Bärlauch eines der ersten frischen, essbaren Wildkräuter im Frühling. Die kleinen, knackigen Blättchen werten unter anderem Salat und Kräuterbuttern auf. Heute erfahrt ihr, wie man das Kraut erkennt und worauf man bei der Anwendung achten muss.
Scharbockskraut (lat. Ranunculus ficaria, auch Feigwurz genannt) wuchert im Vorfrühling. Bereits im Februar findet man in Mittel- und Nordeuropa auf feuchten Wiesen, im Laubwald und im Gebüsch erste Teppiche der Pflanze. Vor der Blüte sind die Blättchen der Pflanze ein exotischer Genuss.
Scharbockskraut erkennen und sicher sammeln
Besonders im Vorfrühling ist Scharbockskraut aufgrund mangelnder Konkurrenz nicht schwer zu finden. Da nur die jungen Blättchen des Krauts genießbar sind, konzentrieren wir uns bei der Merkmalsbeschreibung auf die blütenlose Pflanze:
- Teppich ausbildendes Kraut, dessen Stängel teils niederliegend und teils aufsteigend sind >> Unterschied zur giftigen Sumpfdotterblume, welche als Einzelpflanze wächst
- Fleischige, kahle (!!), glänzende, herzförmige Blättchen mit deutlicher Nervatur
- Schwach gezähnter Blattrand >> Unterscheidungsmerkmal zum giftigen Hasenwurz
- Blättchen leicht zugespitzt >> Unterscheidungsmerkmal zum giftigen Hasenwurz
- Blättchen lang gestielt
- Hohler Stängel, der bei Kontakt mit dem Boden neue Wurzeln bildet
- Bei Unsicherheit kann ein Pflänzchen ausgegraben werden. Befinden sich kleine Wurzelknöllchen unter der Erde hat man Scharbockskraut in der Hand.
Auf was man bei der Verwendung vom Scharbockskraut achten sollte
Scharbockskraut, ist eine vielerorts bereits im Februar auftauchende Pflanze, die im März/April zu blühen beginnt und sich bereits im Mai/Juni wieder in den Boden zurückzieht. Im Laufe ihrer Zeit an der Erdoberfläche bildet sie mehr und mehr eines Alkaloides namens Protoanemonin. Das Alkaloid wirkt haut- und schleimhautreizend und führt bei übermäßiger Aufnahme zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Protoanemonin findet sich in allen Teilen des Scharbockskrauts. Lediglich in den jungen Blättchen, womit die Blätter vor der Blüte gemeint sind, ist noch so wenig davon enthalten, dass wir sie ohne Bedenken zu uns nehmen können.
Da aber auch in den jungen Blättchen etwas vom Protoanemonin enthalten ist, sollte man selbst diese nicht im Überfluss in der Küche einsetzen.
Wozu aber Scharbockskraut sammeln?
Scharbock ist eine alte Bezeichnung für Skorbut, womit man in früheren Zeiten die Symptome eines Vitamin C-Mangels als Krankheitsbild beschrieb. Aufgrund des hohen Vitamin C-Gehalts der Blättchen waren sie im Frühjahr ein willkommener Besucher, der vielen unter Mangel Leidenden half, ihre Speicher wieder aufzufüllen und damit Zahnfleischblutungen, Schwäche und Infektanfälligkeit zu bekämpfen.
Neben dem hohen Vitamin C-Gehalt bieten die Blättchen auch ein exotisches Geschmackserlebnis. Wer gern mal was Neues in der Küche probiert, kann sie gehackt oder als Ganzes in den Salat geben. Auch in Kräuterbuttern oder -quarks machen sie sich gut.
Eine besondere Anwendung ist es, die Scharbockskrautblättchen für drei Tage in Salz zu legen, um sie zu trocknen und dann in Öl oder Essig einzulegen.
Das war’s für heute schon! Wer noch Fragen hat, kann sich gern in den Kommentaren austoben.
Alles Liebe und bis bald!
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