Wie man die Wirkstoffe der Hagebutte optimal nutzt

Hagebuttenpulver

Hagebutten enthalten immunsystemunterstützendes Vitamin C, entschlackende Fruchtsäuren und Pektin sowie entzündungshemmende Galaktolipide. Je nach gewünschter, heilender Wirkung, gibt es den passenden Pflanzenteil und die richtige Zubereitung. Erfahrt heute wann man Hagebutten roh essen soll, wofür man HagebuttenPulver verwendet und wie man es herstellt und welche Heilkraft in den Nüsschen steckt!

Hagebutten sind weit verbreitet und allgemein bekannt. Jeder weiß, dass man daraus Juckpulver herstellen kann und fast jeder, dass Unmengen an Vitamin C in den scharlachroten Scheinfrüchten enthalten ist. Die Spätzünder (Ernte zwischen Oktober und Dezember) haben aber noch mehr zu bieten. Zahlreiche Betroffene zählen auf die Heilkraft von Hagebuttenpulver im Kampf gegen Symptome der Arthrose. Außerdem werden Hagebutten in der Volksmedizin zum Entschlacken verwendet.

Kurz zur Anerkennung der Hagebutte als Heilpflanze:

Die Komission E ist eine sehr angesehene (jedoch mittlerweile sehr alte) Sachverständigenkomission, die nach eingehender Studien-Beurteilung positive oder negative Monografien an Pflanzen verlieh. Der Hagebutte wurde im Jahr 1990 eine Null-Monografie verliehen. Dies bedeutet, dass die Pflanze als nicht ausreichend wirksam, aber auch nicht schädlich eingestuft wurde. Da das Ergebnis aus dem Jahr 1990 kommt, kann man trotz des hohen Ansehens der Komissionsergebnisse an ihrer Aktualität zweifeln. 

Die ESCOP, eine jüngere, europäische Komission mit dem gleichen Auftrag wie ihn die Komission E hatte, beurteilt die Hagebutte als unterstützend wirksam in der Bekämpfung von Erkältung und Grippe und der Linderung von Gelenksschmerzen bei Arthrose. 

Wer erfahren möchte wie man die geschmacks- und wirkstoffreichsten Hagebutten erkennt, wo man diese findet und wie und wann man sie am besten erntet > Hier geht’s zum Artikel.

Wer neugierig ist, was Hagebuttenpasta ist und wie man sie herstellt > Hier geht’s zum Artikel. 

Hagebutten-Salsa

Vitamin C aus Hagebutten nutzen

Hagebutten tragen jede Menge Vitamin C in sich, welches das Immunsystem im Kampf gegen Krankheiten unterstützt, bei ausreichender Versorgung unsere Schleimhäute schön glatt haltet und vor Krebs schützt.

Die Menge pro 100 Gramm an Vitamin C in Hagebutten übertrifft die der Orangen um ein Vielfaches.

Hagebutten und Sanddorn sind die heimischen Pflanzen mit dem höchsten Vitamin C – Gehalt. Beide Stauden entwickeln ihre Früchte im Spätherbst, welches die Zeit ist, in der wir das Vitamin C am dringendsten brauchen. Leider wissen viele Sammler nicht, dass Hagebutten (und Sanddorn) bei Erwärmung über 40 Grad und auch bei längerer Lagerung schnell an Vitamin C verlieren. Um die Hagebutten optimal für die Immunsystemstärkung zu nutzen, müssen sie roh gegessen werden.

Hagebutten roh essen

Man kann Hagebutten roh essen. Dabei sollte man aber darauf achten, die enthaltenen Nüsschen mit dran hängenden Härchen nicht in den Mund zu bekommen. Das unangenehme Erlebnis, das man sich durch die Härchen antut, ist kein Vitamin C der Welt wert. 

Geht taktisch vor und umgeht das haarige Hagebuttenerlebnis!

Um Hagebutten direkt vom Strauch zu essen, sollten die Scheinfrüchte bereits etwas weich ein. Dazu kommt es nach der ersten längeren Frostperiode. Hat man die Hagebutte von ihrem Stielchen abgetrennt, kann man genau dort, wo das Stielchen war, ein kleines Loch in die Frucht reißen. Nun drückt man sachte das enthaltene Mus heraus – wegschlemmen und Vitamin C ist getankt!

Eine zweite, wesentlich aufwändigere Methode kommt zum Einsatz, wenn man gleich größere Mengen an Hagebutten frisch essen möchte. Dafür sollte man noch feste Scheinfrüchte vom Busch zupfen und mit nach hause nehmen. Mit einem Messer werden der Kopf und eventuell vorhandene Stielreste weggeschnitten und dann die Hagebutten durch zwei geteilt. Vorsichtig löst man mit einem Messer die enthaltenen Nüsschen mit Härchen aus den Scheinfrüchten und gibt sie in eine Küchenschale. Die entkernten Hagebutten wäscht man nochmals ordentlich ab, tupft sie mit Küchenpapier trocken und schon sind sie bereit zum Vernaschen. 

Hagebutten entkernen

Die entzündungshemmenden Galaktolipide in Hagebuttenpulver bei Arthrose nutzen

In Studien wurde herausgefunden, dass die tägliche, mehrmonatige Einnahme eines Galaktolipid-standardisierten (d.h. Gehalt an Galaktolipid pro Gramm ist festgelegt) Pulvers aus zermahlenen Hagebuttenschalen und Kernen (ohne Härchen!) arthrotische Gelenkschmerzen bei mehr als der Hälfte der Patienten lindert. 

Nun fragt sich der Selbermacher natürlich, ob es auch möglich ist, sich ein solches Hagebuttenpulver selbst herzustellen. Naja, ganz abwegig ist es nicht, also einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Für das Pulver aus der Apotheke wird zwar eine bestimmte Wildrosenunterart verwendet (welche laut Hersteller besonders viele Wirkstoffe bildet) und die Hagebutten werden unter Optimalbedingungen gezüchtet, aber vielleicht macht das letztendlich gar nicht so viel aus. 

Wichtig ist das Trocknen und Zerkleinern der Kerne und Schalen bei unter 40 Grad Celsius, denn auch Galaktolipide werden bei höheren Temperaturen zerstört. 

Dosierung: einmal täglich 2 Gramm (wenn man möchte auch aufgeteilt auf drei Dosen). Langzeitanwendung!

Kommt es über mehrere Monate zu keiner Besserung von Symptomen, dann ist das selbst hergestellte Hagebuttenpulver wohl wirkungslos. Geschadet hat es aber auch nicht! 

In den Kernen sind entschlackende Stoffe enthalten

Hagebuttennüsschen

Getrocknete, grob gepulverte Hagebuttennüsschen werden in der Volksmedizin zum Entschlacken, also zum Entgiften des Körpers verwendet. Aufgrund enthaltener Fruchtsäuren und Pektine haben sie eine mild abführende und wassertreibende Wirkung. Ihre Bedeutung diesbezüglich ist heute durch zahlreiche, stärker wirksame und leichter zugängliche Heilpflanzen und Heilpflanzenteile verloren gegangen. Wer die Nüsschen, die bei der Herstellung von Hagebuttenmarmelade und Co. anfallen, dennoch nicht wegschmeißen möchte, kann sie trocknen, grob mahlen und für den Frühjahrstee aufbewahren. 

Der Geschmack soll leicht vanillig sein. Klingt ja gar nicht übel!

Das war’s für heute schon wieder. Bleibt gesund und falls ihr Fragen oder etwas zum Anmerken habt, nutzt die Kommentar-Box 🙂 .

♥ Oktokussi ♥

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