Welche Pflanzen lohnt es sich im Mai zu sammeln? Teil 4

Johanniskraut

Wir sind beim vierten Teil unserer Sammelliste für den Mai angekommen. Heute werden wieder 22 verschiedene Pflanzen mit Verwendungsmöglichkeiten vorgestellt. Enjoy!

Giersch, Hopfen, Holunder, Fichte und Günsel sind nur einige der nahezu 50 Pflanzen, die wir bereits im ersten, zweiten und dritten Teil unserer “Was sammeln im Mai?” – Beitragsreihe vorgestellt haben. 

Heute kommen wir unter anderem zu Johanniskraut, Lärche und Linde. Euch interessiert welche Pflanzenteile davon zur Zeit verwendbar sind? Und ihr wollt wissen wozu? Dann seit ihr hier genau richtig.

 

Teil 4

Hornkleeblüten (Lotus corniculatus) passen gut als Akzent aufs Brot.    

Die Blätter und Triebspitzen von Johanniskraut (Hypericum perforatum) verwendet man zum Aromatisieren (Öle, Weine, Bitterliköre) und als gesunde Zutat für Salat, Eiergerichte oder Suppen. Die Blüten kann man zum Dekorieren oder Färben (blutrot) verwenden. 

Für die Nutzung als Heilkraut sollte man noch bis Juli warten. Dann hat die Pflanze mehr Wirkstoffe produziert. Verwendet wird das Kraut oder der ölige Auszug des Krautes in der Behandlung von Wunden und Depressionen. 

Die ersten Kamillenblüten (Matricaria recutita) beginnen im Mai schon aufzublühen. Man kann sie zur Aromatisierung von Limonaden und Süßspeisen verwenden. Die jungen Triebe verwendet man als Gewürz verschiedenster Gerichte. 

Die heilend Kraft der Kamille liegt in ihren Blüten. Diese haben eine krampflösende, entzündungshemmende, antimikrobielle und reizlindernde Eigenschaft. Für maximale Wirkstärke erntet man die Blüten zwischen dem 3. Und 5. Tag nach dem ersten Aufblühen.

Die Blütenknospen der Schwarz-Kiefer (Pinus nigra) und der Föhre (Pinus sylvestris) kann man zu Sirup auskochen. 

Die Blätter der Steinweichsel (Prunus mahaleb) verwendet man in Teemischungen, während die süßen Blüten als essbare Dekoration oder zum Aromatisieren von Zucker und Süßspeisen dienen.

Die jungen Blätter der Traubenkirsche (Prunus padus) verwendet man als Gewürz, zum Beispiel in Saucen. Die Blüten sind süß und kommen in Teemischungen (gern in Kombination mit Steinweichselblättern) oder werden zum Aromatisieren von Zucker und Süßspeisen verwendet. 

 

Kamille
Kamille

Die süß-sauren Blüten und mandelartig schmeckenden Blätter der Vogelkirsche (Prunus avium) verwendet man in Teemischungen. Außerdem lassen sie sich kandieren.

Das Kraut des Roten Wiesenklees (Trifolium pratense) kann man allein und in Kräutermischungen für Brot, Butter oder Salat verwenden. Auch in der Frühjahrssuppe und im Tee macht es sich gut. Es kann auch zu Sauerkraut weiterverarbeitet werden. Die Blüten verwendet man als essbare Dekoration oder zum Aromatisieren von Spirituosen oder Tee. 

Rotkleeextrakte wirken aufgrund enthaltener Isoflavonoide lindernd bei Wechseljahrbeschwerden. 

Die Blattstängel der Großen Klette (Arctium lappa) kann man als Gemüse zubereiten. Die Stiele müssen geschält und eventuell enthaltene zähe Fasern und trockenes Mark entfernt werden, dann kann gekocht oder gebraten werden. Junge Triebe können samt Blättern unter anderem zu Pesto verarbeitet werden. Auch hier müssen die Blattstängel aber geschält und von Fasern und Mark befreit werden. 

Die Blätter und jungen Triebe der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) verwendet man als leicht knoblauchig schmeckende Würze für Kräuterbutter und in Suppen, Gemüsezubereitungen und Füllungen als Wildspinat. Auch Pesto kann man daraus zubereiten. 

Die Blätter und Stängel des Schlangenknöterichs (Bistorta officinalis) kann man als Grundlage für Spinatgerichte oder Salate verwenden. Auch als Zutat für Püree eignen sie sich. 

Rübsen (Brassica rapa) ist eine Elternart des Rapses und wächst wild. Man verwendet die Blüten als essbare Dekoration und die jungen Triebe, zusammen mit zarten Blättern als Gemüse oder Salatzutat.

Die Blätter der Großblättrigen Königskerze (Verbascum densiflorum) verwendet man vor der Blüte als Tee.

Die jungen, zarten Blätter und geschälten, weichen Stängel der Gewöhnlichen Kratzdistel (Cirsium vulgare) können im Frühling noch zu Spinat verarbeitet werden. Auch roh schmecken sie. 

Knoblauchsrauke
Knoblauchsrauke

Die noch knospigen Blütenstände und die geschnittenen Blätter der Feld-Kresse (Lepidium campestre) verwendet man als Salatzutat oder auch als Spinat in warmen Gerichten.

Die Blüten des Kletten-Labkrauts (Galium aparine) verwendet man als essbare Dekoration. Die Blätter nutzt man gedämpft in Wildspinatgerichten. Der mit einem Entsafter aus den Triebspitzen gewonnene Saft kann als Suppengrundlage oder Vitamingetränk genutzt werden.

Die Blüten des Wiesen-Labkrauts (Galium mollugo) kann man als essbare Dekoration, zum Aromatisieren von Getränken oder zur Zubereitung von Pudding verwenden. In Kombination mit den Knospen passen sie auch auf den Salat. Die Blätter und Stängel der Pflanze nutzt man in verschiedensten Gemüsegerichten und als wohlschmeckende Salatgrundlage. 

Die Blätter des Krausen Laichkrauts (Potamogeton crispus), welches in ruhigen Gewässern vorkommt, kann man zu Gemüse dünsten oder zu algenartig schmeckenden Salat verarbeiten. 

Die weiblichen, rötlichen Blüten der Europäischen Lärche (Larix decidua) werden zum Aromatisieren von Schnaps verwendet. 

Die Blätter des Kohl-Lauchs (Allium oleraceum) kann man im Mai zum Würzen von Butter, Pesto oder Gemüse verwenden. Auch kleingeschnitten aufs Brot gestreut schmecken sie. 

Vor der Blüte kann man die zarten Endtriebe und Blätter des Traubenkropf-Leimkrauts (Silene vulgaris) klein geschnitten aufs Brot, in den Salat oder in den Kräuterquark geben. 

Eine wunderschöne, wohlschmeckende Dekoration geben die Blüten der Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi) ab. Sie passen in den Quark, auf den Salat und aufs Brot. In Teemischungen sorgen sie getrocknet für hübsche Farbakzente. Die Blätter passen in Wildspinatgerichte und Salat, aber auch aufs Brot.

Junge, noch zarte Lindenblätter (Tilia) eignen sich hervorragend als Salatgrundlage oder Spinatgericht. 

Das wars für heute von der Oktotussi! 

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♥ Oktokussi ♥

Bildrechte: 

Johanniskraut: Antranias (pixabay). Kamille: karl (pixabay). Knoblauchsrauke: CaptainMeo (pixabay)

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