Weißdorn: herzstärkend, weit verbreitet und lecker

Weißdornbeeren

Weißdorn ist ein Grund selbst im November noch das warme Haus zu verlassen und in die Natur zum Sammeln zu gehen. Durch den ersten Frost werden die Beeren des Gehölzes weich und können nun zu kulinarischen Köstlichkeiten oder zur Teedroge verarbeitet werden. Im heutigen Artikel erfahrt ihr wo Weißdorn zu finden ist, was seine Erkennungsmerkmale sind, welche Heilwirkung er hat und wie man ihn in der (Hexen-) Küche verwendet. Viel Spaß! 

Eingriffliger und Zweigriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna/laevigata) sind die beiden Weißdorn-Arten, welche in Mitteleuropa am häufigsten vorkommen. Sie haben den besten Geschmack und die stärkste Heilwirkung. Deshalb werden wir uns hier auf diese Vertreter der Familie konzentrieren. Zuerst erfahrt ihr, wie man die Sträucher/Bäume erkennt, dann was für Heilwirkung sie in sich tragen und zuletzt gibt es noch ein Rezept für köstliches Weißdornmus. Wer damit nicht genug hat, findet hier ein Rezept für Karotten-Ingwer-Kokos-Suppe mit Weißdornakzent. 

Wer wissen möchte, welche Wildfrüchte man sonst noch im Herbst sammeln kann, findet eine kleine aber feine Liste hier

Standort und Erkennung von Weißdorn

Weißdorne kann man entweder als zwei bis fünf Meter hohe Sträucher oder als bis zu zehn Meter hohe Bäume antreffen. Sie kommen im lichten Gebüsch und an sonnigen Hängen oder Waldrändern in ganz Europa vor. Um Crataegus monogyna und lanzeolata zu erkennen, achtet man auf folgende Merkmale: 

  1. Blüten-/Fruchtstand in nach oben gerichteten Doldenrispen. 
Weißdorn
  1. Zweige tragen spitze Dornen 
  1. Dreilappige Blätter mit dunkelgrüner Oberseite und hell- bis bläulichgrüner Unterseite, im Herbst werden sie bunt. Der Rand der Blätter ist unregelmäßig gesägt.
  2. Im Spätherbst findet man an den unteren Zweigen oft nur mehr Beeren und keine Blätter mehr.
  1. Dunkelrote, kugelig bis eiförmige Beeren im Herbst und weiße Blüten im Frühling
  1. Eingriffelweißdorn und Zweigriffelweißdorn unterscheidet man, dem Namen nach, an der Anzahl der Griffel in den Blüten. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Ausprägung der Lappen der Blätter. Sind die Blätter bis zu 3/4 der Länge geteilt, handelt es sich um Eingriffelweißdorn. Bei Zweigriffelweißdorn sind die Blätter nur bis zu 1/3 der Länge geteilt. 
Weißdornstamm

Wirkung von Weißdornfrüchten und Therapie damit

Blätter und Blüten von Crataegus haben eine in zahlreichen Studien belegte positive Auswirkung auf Herz und Gefäße. Standardisierte alkoholisch-wässrige Zubereitungen (also mit einem vorgegebenen Mindestanteil an Wirkstoffen) werden in der Apotheke an Patienten mit Herzinsuffizienz, Arteriosklerose und Herzrhythmusstörungen abgegeben. Es gibt sogar eine Zubereitung zur Injektion, welche beim Cor. Pulmonale und bei Kardiomyopathien zum Einsatz kommt. 

Für die Beeren des Weißdorns gibt es keine eindeutigen Wirksamkeitsstudien. Wir wissen lediglich, dass viele Inhaltsstoffe mit denen von Blatt und Blüte des Weißdorns übereinstimmen. Allgemein werden die Beeren als herzstärkend beschrieben und kommen so auch in verschiedensten Präparaten zur langjährigen, regelmäßigen Vorbeugung von Herzbeschwerden in Verkauf.

Grundsätzlich gilt, dass Weißdornpräparate mindestens 6 Wochen lang eingenommen werden sollen, um einen merkbaren Unterschied am Herzen zu erzielen. Von einer selbstgemachten kulinarischen Weißdornbeerenzubereitung sollte man sich also nicht zu viel erwarten, die einmalige Gabe wird keine große Auswirkung auf das Herz haben. Es gilt aber wie immer: Viele kleine Wohltaten für den Körper zahlen sich am Ende doch aus. 

Beim regelmäßigen Trinken von Weißdornbeerentee könnte die Auswirkung aufs Herz wiederum anders aussehen. Dreimal täglich 1 Teelöffel Droge in heißes Wasser, 15 Minuten ziehen lassen und Trinken. Schon ziemlich viel Arbeit, aber wer es hinkriegt, könnte eventuell von einer Herzstärkung profitieren. 

Weißdorn

Weißdornbeeren zu mus verarbeiten

Zur Herstellung von 2 mittelgroßen Gläsern Weißdornbeerenmus braucht man:

Weißdornbeeren 1 kg

Apfelsaft 0,5 l

Vanillezucker 1 Päckchen

Ahornsirup

  1. Weißdornbeeren waschen
  2. Weißdornbeeren in Apfelsaft aufkochen und 10 Minuten kochen lassen
  3. Vanillezucker in die noch heiße Beeren-Apfelsaft-Mischung rühren
  4. Zubereitung mit Flotter Lotte zu einem Mus passieren oder mit einem Löffel durch ein feines Sieb drücken
  5. Das Mus zuletzt noch mit Ahornsirup süßen
  6. Genießen 🙂 
Weißdornbeerenmus

Und jetzt lasst es euch munden und bleibt gesund. 

♥ Oktokussi ♥

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