Bestimmung, Standort und Verwendung der Vogelmiere

Vogelmiere

Im Winter als auch im Sommer wachsend, auf der ganzen Welt verbreitet, steinalt – das alles trifft auf die Vogelmiere zu. Erfahrt heute, wie man das Kraut erkennt und wo man es findet, um auf den gesunden Leckerbissen nie mehr verzichten zu müssen.

Verbreitung und Standort

Um eine Pflanze zu finden, sollte man sich zuerst einmal Gedanken machen, wo man danach überhaupt suchen soll. Wächst sie im Wald oder auf Wiesen, liebt sie eher trockene Gebiete oder die Nähe von Wasserläufen? Vogelmiere fühlt sich fast überall wohl, nur zu trocken und nährstoffarm sollte es nicht werden. Diese Anspruchslosigkeit gegenüber ihres Lebensraums hat wohl für ihren Erhalt seit der Steinzeit gesorgt und ihr ermöglicht, sich über die gemäßigten Zonen des gesamten Erdballs zu verbreiten.

Die Vogelmiere findet man häufig in Kulturflächen und Parks, da dort besonders viel Stickstoff im Boden vorhanden ist. Auch an Weges- und Waldrändern kommt das Kraut gern vor. Aus dem Biogarten (ja, auch aus deinem eigenen!) wird sie oft als Unkraut entfernt.

Erkennungsmerkmale

Die Vogelmiere hat einige besondere Charakteristika:

  1. Sie ist eine krautige Pflanze, deren etwa 5 bis 30 cm lange Stängel nicht aufrecht wachsen (Bodenkriecher).
  2. Sie bildet kleine Rasenteppiche aus.
  3. Ihr Stängel ist im Querschnitt rund. Außerdem ist er einreihig behaart.
  4. Ihre Krone besteht aus fünf tief eingeschnittenen, weißen Blütenblättern und fünf darunterliegenden, grünen Kelchblättern.
  5. Ihre Blätter stehen sich am Stängel gegenüber. Die Form der Blätter ist eiförmig und spitz. Entlang der Mitte der Blättchen verläuft ein (!) Blattnerv.

Verwechslungsmöglichkeiten

Die Vogelmiere könnte eventuell mit dem leicht giftigen Ackergauchheil verwechselt werden. Dies beruht auf ähnlicher Blattform, Blattstellung und Wuchshöhe. Während die Vogelmiere aber weiße Blüten trägt, sind die des Ackergauchheils orange. Auch der Stängel unterscheidet sich zwischen den beiden Pflanzen. Der Ackergauchheil hat einen im Querschnitt vierkantigen Stängel, der keinen Haarstreifen trägt.

Auch könnte die Vogelmiere mit der Dreinervigen Nabelmiere verwechselt werden. Diese hat aber im Gegensatz zur Vogelmiere, deren Blättchen nur von einem Blattnerv durchsetzt sind, drei bis fünf deutliche Blattnerven.

Verwendung

Vogelmiere findet in der modernen Pflanzenheilkunde keine Verwendung mehr. Was die heutige Medizin nicht wertschätzt, hatte in der Vergangenheit aber großes Ansehen. Kneipp, der christliche Wunderheiler aus dem 19. Jhd, der viele Menschen, inklusive sich selbst, von lebensgefährlichen Krankheiten befreite, empfahl Vogelmiere innerlich bei Lungenleiden (selbst mit blutigem Hustsekret) und äußerlich bei entzündlichen Veränderungen der Haut und Juckreiz.

Vogelmiere kann auch in der Küche verwendet werden. Salate, Suppen, Füllungen – nur einige Möglichkeiten unter vielen. In Zukunft findet ihr sicher Rezeptideen hier!

Inhaltsstoffe

Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium – auf jeden Fall mehr als im gewöhnlichen Kopfsalat. Also wer sich was Gutes tun möchte, sammelt zumindest einen Teil seines Salats ab nun wild!

Triterpensaponine – Saponine haben die Eigenschaft Schleime zu zersetzen und Nieren zu reizen (und damit entwässernd zu wirken).

Es sind auch Flavonoide, Phytosterole und Cumarine enthalten.

Besonderes

Die Vogelmiere heißt so, wie sie heißt, weil Vögel richtig verrückt nach ihr sind.

Auf brach liegender, fruchtbarer Erde bildet sie schnell einen Rasen. Dies ist keinstenfalls schlecht. Durch die Beschichtung mit Pflanzenmaterial ist die Erde weniger stark der Witterung ausgesetzt, wird also geschützt.

Das heißt aber nicht, dass die Pflanze keinen Schaden anrichten kann. Als Vektor für Blattläuse, die das Gurkenmosaikvirus übertragen, ist sie in vielen kommerziellen Feldern (besonders Mais und Kartoffel) ein unbeliebter Besucher.

Das war’s vorerst von der Vogelmiere. Hat jemand von euch noch zusätzliche Informationen oder gar hübsche Fotos zuhause, die er mit allen Lesern hier teilen möchte?

Wie schön wäre ein reger Austausch 🙂 .

Alles Liebe,

eure Oktotussi ♥

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